Die Person

Es ist ca. 4 Jahre her, als Markus Maria Profitlich mit seiner Frau auf mutiges Anraten seines HNO-Arztes einen Experten aufsuchte. Dieser kommunizierte ihm die Diagnose Parkinson während der Verabschiedung, da er jetzt in die Mittagspause müsse.

Das Loch, in welches Markus danach fiel, kostete nicht nur ihn sehr viel Kraft. In der Selbsthilfegruppe und mit TherapeutInnen dauerte es rund ein halbes Jahr. „Zwischendurch geht es mir immer noch ab und zu mal mies“ schildert er. Gemeint sind nicht nur die Symptome der Krankheit, sondern die mentale Verfassung. „Es schießen 1000 Gedanken durch den Kopf: Kann ich meinen Beruf noch ausüben? Wie lange sehe ich meine Kinder noch?“.

Die Kraft, Parkinson offen zu behandeln, zieht Markus aus dem Wunsch, es nicht mehr verstecken zu wollen. „Man darf keine Angst haben zu sagen, das es einem nicht gut geht, wenn man gefragt wird. Für mich war das befreiend, mich zu outen.“

Der Krankheit ist nur mit viel Sport und Medikamenten entgegen zu wirken und selbst damit lässt sie sich nicht aufhalten. Die Medikamente haben heftige Nebenwirkungen. Impulskontrollstörungen nennen sich diese. Rauchsucht, Spielsucht, Fresssucht und Sexsucht sind Beispiele.

„Mit der Parkinson Erkrankung werden Menschen oft in die Behinderten-Ecke gestellt und eher isoliert“, so Markus Erfahrung in Deutschland. Das ist auf die Show and Shine Mentalität zurückzuführen und sicher auch darauf, dass der Mensch nicht gerne mit Krankheit oder Tod konfrontiert wird.

Sein Engagement, die Gesellschaft näher an das Thema Parkinson zu führen um Erkrankten und dem Umfeld eine Orientierung zu bieten, erfüllt mit Demut. 

Seinen Humor und den Willen, aufzutreten, hat Markus Maria Profitlich nicht verloren. Den Abschluss des Interviews kommentierte er mit einer originellen Beschreibung des alternativen Buchtitels: „Alles außer Mikado“